„Unser Baby bekommt die Brust nicht richtig zu fassen – könnte das am Zungenband liegen?“
Viele Eltern sind verunsichert, wenn das Stillen nicht klappt oder das Baby beim Trinken schnell erschöpft wirkt. Ein möglicher Grund: ein verkürztes Zungenband.
Wenn Babys nicht richtig trinken, unruhig sind oder nicht gut zunehmen, ist die Sorge bei den Eltern groß. Stillprobleme, Schluckbeschwerden oder auch vermehrtes Spucken können Anzeichen für ein verkürztes Zungenband sein. Auch Hebammen oder Stillberaterinnen stoßen immer wieder auf diese Herausforderung. Doch was steckt eigentlich dahinter – und was können die Eltern tun?
Das Zungenband (Frenulum linguae) ist ein kleines Häutchen unter der Zunge. Bei manchen Babys ist es von Geburt an zu kurz oder zu straff – das nennt man eine Ankyloglossie oder eben ein verkürztes Zungenband.
Die Folge: Die Beweglichkeit der Zunge ist eingeschränkt. Gerade beim Stillen ist die Zunge entscheidend – sie hilft dem Baby, effektiv zu saugen und die Brust richtig zu erfassen.
Typische Anzeichen eines verkürzten Zungenbands bei Babys sind:
Schwierigkeiten beim Stillen oder Trinken aus der Flasche
Schmerzen bei der Mutter während des Stillens
Schmatzende oder klickende Geräusche beim Trinken
Häufiges Verschlucken oder Spucken
Geringe Gewichtszunahme trotz häufigem Anlegen
Bläschen an der Lippe, Reflux oder vermehrtes Schreien
Wird das Zungenband nicht erkannt, können auch später Probleme beim Sprechen, Schlucken oder bei der Kieferentwicklung auftreten. Eine frühe Diagnose ist daher wichtig.
„Nur wenn in Zusammenarbeit mit qualifizierten Stillberaterinnen oder Osteopath:innen anhand festgelegter Scores die Behandlungsnotwendigkeit eindeutig festgestellt wird, führen wir die Frenotomie durch.“

Zahnarzt und Partner im ZM-Z Paderborn
Im ZM-Z ist die Diagnostik und Behandlung von verkürzten Zungenbändern ein Schwerpunktthema – auch bei Neugeborenen. Dr. Claus Nolte und sein Team führen die sogenannte Frenotomie (Zungenbanddurchtrennung) bei Babys zwischen 0 – 6 Monaten durch – in der Regel in einem kurzen, gut verträglichen Eingriff direkt in unserer Praxis.
Unser Ziel ist es, die Eltern schnell zu entlasten, Stillprobleme zu beheben und die natürliche Entwicklung des Babys bestmöglich zu unterstützen. Dabei legen wir großen Wert auf eine ruhige Atmosphäre, umfassende Aufklärung und eine enge Zusammenarbeit mit Hebammen und Stillberaterinnen und Osteopath:innen.
Was, wenn ich mir nicht sicher bin, ob mein Baby betroffen ist?
Wir bieten gerne eine Untersuchung und Beratung an – ein vorheriger Besuch bei einer Stillberaterin kann sinnvoll sein.
Wir haben die Empfehlung bekommen, das Lippen- oder Zungenbändchen einfach mit einer Schere zu durchtrennen. Reicht das nicht aus?
Davon raten wir ab!
Auch wenn der Eingriff auf den ersten Blick einfach erscheint, gibt es eine Reihe von Dingen, die zu beachten sind.
Entscheidend für den Behandlungserfolg ist nicht das reine Durchtrennen – sondern eine gründliche Diagnostik und eine strukturierte Nachsorge.
Im ZM-Z verwenden wir für die Durchtrennung einen Laser. Hierdurch wird das Risiko von Nachblutungen und Wundinfektionen deutlich reduziert.
Genauso wichtig wie der Eingriff selbst ist die gezielte Anleitung der Eltern zur Wundmobilisierung zuhause. Wird diese nicht konsequent durchgeführt, besteht ein erhöhtes Risiko, dass das Zungenband erneut anwächst.
👉 Wie die Nachsorge genau aussieht und was Eltern dabei beachten sollten, erklären wir ausführlich beim Infoabend am 29.10.2025 im ZM-Z.
Ist die Zungenbandbehandlung ein aktueller Hype oder seriöse Medizin?
Die Durchtrennung des Zungenbandes lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Früher durchtrennten Hebammen mit ihrem Fingernagel das Band, damit die Babys besser trinken konnten. Heute ist es so, dass die Rolle der Zunge für die Entwicklung des gesamten Körpers in der Ausbildung von Ärzt:innen, Zahnärzt:innen und Hebammen nur wenig Aufmerksamkeit findet. Es handelt sich hierbei um ein sehr komplexes und wichtiges, aber häufig noch unterschätztes Thema. Unser Ziel im ZM-Z ist es, nicht jedem Hype zu folgen. Wir setzen uns ernsthaft und kritisch mit neuen Entwicklungen und Denkrichtungen in der Medizin auseinander, um unsere Patient:innen optimal und innovativ behandeln zu können.
Was muss ich nach der OP beachten?
Direkt nach der Frenotomie sollte das Kind in der Regel gleich wieder gestillt werden – dies fördert die Wundheilung und beruhigt die Babys.
Wichtig ist vor allem: Ruhe, Nähe und auf die Signale des Babys achten. Eine besondere Wundpflege ist meist nicht nötig – leichte Rötungen oder ein gelblicher Belag sind normal und kein Grund zur Sorge.
Wichtig ist die regelmäßige Wundmobilisierung durch die Eltern.
Eine ostheopathische Nachbetreuung kann sinnvoll sein.
WIR SIND GERN PERSÖNLICH FÜR SIE DA.
Dr. Claus Nolte und sein Team im ZM-Z stehen Ihnen mit Erfahrung und Feingefühl zur Seite – besonders, wenn es um die Behandlung Ihres Kindes geht. Ob Beratung, Diagnostik oder Durchführung der Frenotomie: Bei uns sind Sie in guten Händen.